Was ist Validation

Validation ist eine Methode, um mit desorientierten, sehr alten Menschen zu kommunizieren. Diese
Technik hilft Stress abzubauen und ermöglicht diesem Personenkreis ihre Würde, Selbstachtung
und Wohlbefinden wiederzuerlangen.


Validation basiert auf einem empathischen Ansatz. Indem man „in die Schuhe“ eines anderen
Menschen schlüpft und „mit seinen Augen sieht“, kann man in die Welt der sehr alten,
desorientierten Menschen vordringen und die Gründe für ihr manchmal seltsames Verhalten
enträtseln.
Die Validationstheorie hilft uns zu verstehen, dass viele sehr alte, desorientierte Menschen (zum
Teil mit der Diagnose Demenz), sich im Endstadium ihres Lebens befinden und danach streben,
unerledigte Aufgaben aufzuarbeiten, um in Frieden zu sterben.


Validation ist eine Werkzeug, um mit sehr alten, desorientierten Menschen nonverbal und verbal zu
kommunizieren und besteht aus:

Grundhaltung

einfühlsam / empathisch
• validieren = „für gültig erklären“, „geeignet sein“
• annehmen, respektieren
• wertschätzend
• urteilsfrei
• unsere eigenen Gefühle ‘haben Pause’
• wir korrigieren nicht
• ‘in den Schuhen des anderen gehen’

Theorie

Basiert auf der humanistischen Psychologie (Maslow, Rogers, May etc.): „Akzeptiere
deinen Klienten ohne zu urteilen“. Zusätzlich erwähnte S. Freud, dass der Therapeut keinen
Einblick und keine Verhaltensänderung erzielen kann, wenn der Klient nicht zu einer Veränderung
bereit ist oder nicht die kognitive Kapazität zur Einsicht hat.

Techniken

• Zentrieren
• Beobachten
• Kalibrieren
• Empathie
• W-Fragen, offene Fragen, keine Fragen nach Gefühlen – weder ‘gute’ noch ‘schlechte’
niemals Warum!
• Umformulieren mit Schlüsselwort in dem Rhythmus, der Stimme, der Emotion der Person
• Sprechen Sie das bevorzugte Sinnesorgan an
• Verwenden Sie Polarität / das Extrem
• Helfen Sie der Person sich das Gegenteil vorzustellen
• Erinnern
• Bewältigungsstrategie von früher finden

Literaturverzeichnis:
Feil N. & de Klerk-Rubin V. (2017). Validation. München: Ernst Reinhardt.
Feil N. (2007). Validation in Anwendung und Beispielen. München: Ernst Reinhardt.
Fercher P., Sramek G. (2013). Brücken in die Welt der Demenz. München: Ernst Reinhardt.
https://vfvalidation.or

Physiologische Veränderungen im Alter

Durch das normale Altern nimmt die Leistungsfähigkeit ab.
Dabei kann in 3 Gruppen unterschieden werden:

Körper
Beweglichkeit
Kraft
Fingerfertigkeit

Sinne
Sehen
Hören
Fühlen
Riechen

Geist
Gedächtnis
Reaktion
Koordination

Durch Strukturelle Veränderungen des Körpers kommt es zu Veränderungen der Funktion der betroffenen Bereiche. Dies wiederum hat Folgen auf die Leistungsfähigkeit.
Bsp.: Abnutzung der Gelenke – eingeschränkte Beweglichkeit

Dabei gilt zu beachten, dass Menschen im gleichen Alter im gleichen Ausmaß betroffen sind.

Literaturverzeichnis

•Steidl Siegfried; Nigg, Bernhard (2014): Gerontologie, Geriatrie und Gerontopsychiatrie. Ein Lehrbuch für Pflege- und Gesundheitsberufe. Facultas.wuv. Wien.

https://www.neurologienetz.de/fachliches/skalen-scores/timed-up-and-go-test/

•Leitthema: Alter(n) und Gesundheit, Published: June 2006; Bewegung, körperliche und geistige Mobilität im Alter

Heilerziehungspflege

Das Ziel des multiprofessionell ausgerichteten Berufsbildes ist eine ganzheitliche Verknüpfung der Felder Teilhabe, Bildung und Pflege. Heilerziehungspfleger gehen dabei personenzentriert (also immer auf die individuellen Vorstellungen des begleiteten Menschen), sozial- und teilhabeorientiert (also immer mit Blick auf das soziale Umfeld und die Ermöglichung von Teilhabe) vor und begleiten die Klienten wo notwendig bei der Bewältigung des Alltags. Der konkrete Aufgabenschwerpunkt variiert deshalb folgerichtig abhängig von den persönlichen Notwendigkeiten der jeweils begleiteten Person und dem Ort der erbrachten Dienstleistung. Heilerziehungspflege kooperiert mit anderen Fachdiensten und Berufsgruppen.Heilerziehungspflege versteht sich dabei als Menschenrechtsprofession, d. h. im professionellen Tun werden Menschen unterstützt in der Umsetzung menschenrechtlicher Ansprüche, auch und gerade wenn diese Menschen in Gefahr sind gesellschaftlich vorenthalten zu werden.

Tätigkeitsfelder der Heilerziehungspflege
Assistenz im Bereich Wohnen
Assistenz im Bereich Arbeit
Assistenz im Bereich Bildung
Assistenz im Bereich Freizeit
Assistenz im Bereich Pflege(Pflegeassistenz)

Unterschied zwischen Autonomie und Selbstbestimmung
Autonomie heißt sich selbst (als Einzelperson oder Gruppe) ein Gesetz geben.
In Bezug auf Menschen in verschiedenen Lebensphasen und -situationen werden zwei Formen von Autonomie unterschieden, einerseits die Möglichkeit Autonomie auszuüben, das heißt, tatsächlich eugene Entscheidungen selbstverantwortlich treffen zu können und das eigene Leben zu gestalten. Dies wird häufig auch als Selbstbestimmung bezeichnet.
Andererseits gilt die grundsätzliche Anerkennung der Autonomie eines Menschen, auch wenn dieser sie nicht ausüben kann, als grundsätzliche Unverfügbarkeit des anderen. Auch ein Neugeborenes, ein Mensch im Koma oder ein Sterbender ist in diesem Sinne Autonom, da keinen anderen Menschen zusteht, über ihn zu verfügen.

Da niemand alle Aspekte seines Lebens kontrollieren und sein Schicksal in jeder Hinsicht selbst in die Hand nehmen kann, bleibt Autonomie eine Vision.

Der Begriff “Selbstbestimmung” hingegen reicht weniger weit und bezieht sich immer auf einen konkreten Bereich des Lebens.
Das Erleben von Selbstbestimmung ist ein zentraler Bestandteil von Lebensqualität.

Merkmale von Selbstbestimmung bei Menschen mit Unterstützungsbedarf(Sozialgesetzbuch).
Anhand vier Kompetenzen kann festgestellt werden ob von Selbstbestimmung die Rede sein kann oder nicht:
1. Organisationskompetenz: WO,WANN,WIE und VON WEM die Hilfe geleistet wird.
2. Personalkompetenz: WELCHE ASSISTENTEN konkret die Hilfe übernehmen sollen.
3. Anleitungskompetenz: Wie die konkrete Hilfe von den Assistenten ausgeführt wird, richtet sich NACH DEN ANSWEISUNGEN der Behinderten Person, die als ExpertIn in ihrer Angelegenheit eigene Bedürfnisse am besten kennt.
4.Finzanzkompetenz: Die Behinderte PERSON SELBST KONTROLLIERT die Steuerung der Finanzierung und sorgt somit für den wirschaftlichen Umgang der Finanzmittel.