Demenzbegleitung

Eine Demenzerkrankung bringt viele Herausforderungen mit sich – nicht nur für Betroffene, sondern insbesondere auch für Angehörige. Manchmal verstärken sich kleine Charaktereigenschaften, manchmal verändert sich die Persönlichkeit der erkrankten Person stark. Je nach Art der Demenzform und in welchem Stadium der Erkrankung sich Betroffene befinden, können ungewohnte Situationen entstehen, mit denen auch pflegende Angehörige lernen müssen, neu umzugehen.

*an einer ausführlichen Fibel bzgl. Demenzbegleitung wird gearbeitet*

Was ist Basale Stimulation

Basale Stimulation (von basal = „grundlegend und voraussetzungslos“, und lateinisch stimulatio = „Anreiz, Anregung“) ist ein therapeutisches Konzept und bedeutet die Aktivierung der Wahrnehmungsbereiche und die Anregung primärer Körper- und Bewegungserfahrungen sowie Angebote zur Herausbildung einer individuellen non-verbalen Mitteilungsform (Kommunikation) bei Menschen, deren Eigenaktivität aufgrund ihrer mangelnden Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist und deren Fähigkeit zur Wahrnehmung und Kommunikation erheblich beeinträchtigt ist, z. B. schwerst mehrfachbeeinträchtigte Menschen, Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma, Menschen mit hemiplegischem, apallischem oder komatösem Syndrom sowie geriatrische Patienten und Sterbende. Mit einfachsten Möglichkeiten wird dabei versucht, den Kontakt zu diesen Menschen aufzunehmen, um ihnen den Zugang zu ihrer Umgebung und ihren Mitmenschen zu ermöglichen und ihre Lebensqualität zu erhöhen.

Was ist Anatomie

Die Anatomie ist ein Teilgebiet der Morphologie und in der Medizin bzw. Humanbiologie, Zoologie und Botanik die Lehre vom inneren Bau der Organismen. Es werden Gestalt, Lage und Struktur von Körperteilen, Organen, Geweben oder Zellen betrachtet.

Bildungs- und Lehraufgabe:

Die Studierenden können
• die Bedeutung der kreativen Ausdrucksmöglichkeiten (Sprache, Musik, bildnerisches und
textiles Gestalten, Plastizieren, darstellendes Spiel) als Hilfe zur Bewältigung von
herausfordernden Situationen erläutern.
• individuelle Vorlieben der Klientinnen/Klienten in den Bereichen Sport, Musik, Bewegung
und Kultur erheben und Angebote entwickeln.
• passend für die jeweilige Zielgruppe unterschiedliche kreative Methoden selbst praktizieren
und Klientinnen/Klienten adäquat anleiten, sodass diese in ihren eigenen kreativen Ausdruck
einsteigen können.
• die eigenen Fähigkeiten reflektieren und motivierend für andere Menschen einsetzen um
dadurch einen Beitrag zur Sinnfindung, Freude und Gesundheit der Klientinnen/Klienten zu
leisten
• theoretische Grundlagen der Rehabilitation, Ergotherapie, Physiotherapie und anderer
Therapieformen erläutern.
• situations- und bedarfsgerechte Angebote zur Förderung der Motorik vorschlagen.
• im Rahmen der Mobilisation definierte Prinzipien, Techniken und Konzepte (z.B. Kinästhetik,
Basale Stimulation, Bobath) unter adäquatem Einsatz von Hilfsmitteln anwenden.
• präventive Positionierungen durchführen und deren Wirkung beobachten.
• können einseitige Beanspruchungen und ungesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen
ausgleichen.
Lehrstoff:
− Methoden und Möglichkeiten der Aktivierung zur Freizeitgestaltung bzw. als Beschäftigungs-
und Förderangebot im Rahmen der Lebens- und Alltagsgestaltung
− Arbeiten mit verschiedenen Techniken und Materialien
− alters-und entwicklungsgerechte Beschäftigungsformen und -angebote
− Feste, Feiern, Rituale und Lebensübergänge gestalten
− Bewegung, Sport, Musik und Tanz
− Singen und Musizieren
− Gestalten von Festen und Feiern
− Tanz und Bewegungsgestaltung
− Rhythmik und Spiel
− Einführung in die Rehabilitation und physikalische Therapie
− Haltungs- und bewegungsformende Übungen zur Vermeidung von Fehlhaltungen und zur
Mobilisation
− Gehtraining
− Sturzprophylaxe
− Lagerungs- und Hebetechniken
− Hilfsmitteleinsatz

Dehydratationsprophylaxe

Unter einer Dehydrationsprophylaxe versteht man alle medizinischen und pflegerischen Maßnahmen, die zur Vermeidung eines Flüssigkeitsdefizits (Dehydration) dienen.

Hintergrund

Der menschliche Organismus benötigt pro Tag etwa 2,0 bis 2,5 Liter Wasser. Betagte Patienten oder Patienten mit neurologischen Erkrankungen haben oft ein eingeschränktes Durstgefühl, das zu einer allmählichen Austrocknung führen kann.

Pflegerische Maßnahmen

  • Risiko erkennen
  • Aufklärung des Patienten
  • Trinkplan erstellen
  • Beim Trinken Unterstützung leisten
  • Lieblingsgetränke erfragen
  • Getränke in ausreichenden Mengen und in Griffnähe hinstellen

Medizinische Maßnahmen

  • Flüssigkeitsbilanzierung
  • Parenteraler Volumenersatz
  • Medikation überprüfen (Diuretika)

Quelle

  • Pflege Heute, 6. Auflage 2014, Urban & Fischer Verlag

Aspirationsprophylaxe

1 Definition

Unter einer Aspirationsprophylaxe versteht man pflegerischen Maßnahmen, welche zur Vermeidung einer Aspiration dienen.

Unter einer Aspiration versteht man das versehentliche Einatmen von Fremdkörpern (z.B. Nahrung) oder von Flüssigkeiten (z.B. Magensaft durch einen Reflux oder Getränke). Ursachen einer erhöhten Aspirationsneigung bei wachen Patienten sind v.a. neurologische Defizite, bzw. starker körperlicher Abbau. Folge einer Aspiration ist häufig die sog. Aspirationspneumonie.

Pfegerische Maßnahmen

  • Oberkörperhochlagerung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
  • Kleine Bissen und kleine Schlucke
  • Ruhe – ausreichend Zeit zum Essen und Trinken geben
  • Mundhygiene – nach dem Essen und Essensreste entfernen
  • Postprandial mind. 30 Minuten mit dem Oberkörper erhöht sitzen lassen, um einen Reflux zu vermeiden
  • Andickungsmittel in Getränke rühren
  • Schlucktraining durch Physiotherapeuten und Logopäden

3 Medizinische Maßnahmen

  • Intubation bewusstloser Patienten
  • Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz
  • Legen einer Magensonde
  • Absaugen
  • Antazida-Gabe

Quellen

  • Pflege Heute, 6. Auflage 2014, Urban & Fischer Verlag

Thromboseprophylaxe

Unter einer Thrombose versteht man eine lokalisierte, intravasale Blutgerinnung, die zur Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) im Kreislaufsystem führt. Sie entsteht auf der Basis von Veränderungen der Gefäßwände, des Blutstroms sowie der Blutzusammensetzung.

Maßnahmen

Zu den möglichen Maßnahmen der Thromboseprophylaxe zählen unter anderem:

Nicht-medikamentös

  • Verkürzung der präoperativen Immobilisation
  • Frühmobilisation
  • Physiotherapie (Eigenübungen, Bettfahrrad)
  • Kompressionsstrümpfe

Medikamentös

  • Heparine
  • Hirudin
  • Vitamin-K-Antagonisten
  • Direkte orale Antikoagulantien

Intertrigoprophylaxe

Wenn über längere Zeit Hautflächen auf Hautflächen liegen, kann es zu Feuchtigkeitsstau & Hautmazeration kommen. Eine so vorgeschädigte Hautfalte scheuert durch die Bewegung schnell auf und hat weniger Widerstandskraft gegen Pilzinfektionen bzw. baktierielle Infektionen. Letztlich bilden sich rote und nässende Hauterosionen insbesondere in den Hautfalten.

Zu den Symptomen gehören:

  • abgrenzende Hautrötungen an gefährdeten Stellen
  • Juckreiz oder Brennen

Risikofaktoren sind:

  • verstärktes Schwitzen
  • Übergewicht
  • mangelnde Körperpflege
  • Inkontinenz
  • Diabetes mellitus

Prophylaktische Maßnahmen

  • gründliche Körper- und Hautpflege
  • Anwendung von Hautpflegemitteln
  • gründliches Abtrocknen
  • gefährdete Körperareale durch Mullstreifen oder Baumwollkompressen trocken halten
  • IKP (Inkontinenzprodukte) ausreichend wechseln
  • hautfreundliche und atmungsaktive Kleidung tragen
  • Frauen sollten BH’s tragen (je nach Gewohnheit)
  • dünn aufgetragene Salben und Öle
  • die Haut gut trocken halten
  • auf die Verwendung von Puder verzichten, da dieses nach kurzer Zeit Klumpen bildet und die gereizte Haut noch zusätzlich beansprucht

Kontrakturprophylaxe

Unter einer Kontraktur versteht man die Verkürzung bzw. Schrumpfung eines Gewebes, z.B. eines Muskels, einer Sehne oder der Bänder. Sie führt zu einer Bewegungseinschränkung bzw. Zwangsfehlstellung in anliegenden Gelenken. Kontrakturen können reversibel oder irreversibel sein.

Klassische Kontrakturprophylaxen sind:

  • Krankengymnastik
  • Förderung der Eigenbewegung
  • Fixierungen wenn möglich vermeiden
  • Verzicht auf Weichlagerungsmatratze und Wechseldrucksystem
  • Lagerung/Positionierung
  • Passives bewegen durch das Pflegepersonal
  • Schmerztherapie

Dekubitusprophylaxe

Risiko erkennen

Das wichtigste Element der Dekubitusprophylaxe ist die Erkennung des Risikos. Dabei ist nicht nur ein gutes Fachwissen nötig, sondern auch der Einsatz von Assessmentinstrumenten wie die Norton- oder Braden-Skala. Desweiteren sollte zwei Mal pro Pflegeschicht die Haut des Patienten inspiziert werden, um pathologische Veränderungen schnell zu erkennen.

Gewebsschonende Bewegungs-, Lagerungs- und Transfertechniken

Bei jeder Mobilisation eines Patienten sollte darauf geachtet werden, dass das Gewebe geschont wird.(Scherkräfte!)

Lagerung

Regelmäßige Lagerungen in einem festen Zeitintervall sind nötig, um das Gewebe zu entlasten und für eine ausreichende Blutzirkulation zu sorgen. Feste Intervalle sollten anhand des Hautzustandes und der Hypoxietolleranz festgelegt werden. Hier eignet sich gut das Erstellen eines Lagerungsplanes, welcher für jeden Mitarbeiter verbindlich ist.

Hilfsmittel

Dekubitusprophylaxe ist umfangreich und zeitaufwendig. Der Einsatz von speziellen Lagerungshilfsmitteln wie Weichlagerungsmatratzen, Wechseldrucksysteme und Mikro-Stimulations-Systemen ist hierbei angebracht. Der Einsatz dieser Systeme sollte vorsichtig erfolgen.

Gewebetoleranz fördern

Eine gute Hautpflege ist oberste Priorität. Nur durch eine intakte und gepflegte Haut kann ein Dekubitus verhindert werden oder zumindest die Entstehung herausgezögert werden. Hier sollte auf Wasser-in-Öl-Lotionen zurückgegriffen werden.

Ernährung

Eine gute und ausgewogene Ernährung verhindert zwar die Entstehung eines Dekubitus nicht, aber sie beeinflusst die Risikofaktoren positiv. Bei der ausgewogenen Ernährung soll vor allem auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Proteinen sowie Mineralien und Spurenelementen (z.B. Zink, Natrium, Calcium, Kalium) geachtet werden.

Bettklima

Häufig wird beobachtet, dass Patienten in einem nassgeschwitzten Bett liegen. Das fördert die Mazeration der Haut und damit auch die Dekubitusentstehung. Es sollte darauf geachtet werden, dass im Bett keine Fremdkörper liegen, die auf das Gewebe drücken. Auf unnötiges und übermäßiges Inkontinenzmaterial sollte ebenfalls verzichtet werden.

Anleitung und Schulung

Patienten und deren Angehörige haben oft Wissensdefizite. Eine gute Schulung und Anleitung sensibilisiert die Patienten und deren Angehörige.

Kontinuität der Versorgung

Alle prophylaktischen Maßnahmen müssen konsequent und kontinuierlich durchgeführt werden.

Überprüfung der Effektivität der Prophylaxe

Die Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe müssen regelmäßig und engmaschig überprüft werden. Hier ist vor allem eine gute Hautinspektion erforderlich. Dies lässt sich am besten bei jeder Mobilisation und Körperpflege eines Patienten durchführen. Pro Pflegeschicht sollte die Haut des Patienten mindestens zwei Mal inspiziert werden. Die Veränderungen müssen dokumentiert werden.

Literatur

  • J.B. Shea: “Pressure sores: classification and management” In: Clinical Orthopedics and Related Research 112, S. 89-100.
  • W.O. Seiler: “Dekubitus – Pathogenese und Prophylaxe (I)”. (PDF, 2,16 MB) In: Wundforum: das Magazin für Wundheilung und Wundbehandlung. Nr. 3, 2002, S. 9-15.